Wie alles begann und wie es heute ist...

Als ich im Sommer 2019 gebeten wurde, für unsere Vereins-Zeitschrift einen Artikel zu schreiben und darin unsere Zuchtstätte vorzustellen, habe ich mich sehr erfreut und auch gleich an die Arbeit gemacht.


Hier kann der geneigte Leser nun erfahren wie alles kam ...

Eine Zuchtstätte stellt sich vor...

Gemeinsam mit unseren drei Kromidamen Craxel, Edelweiß und DaTii leben wir heute im schönen Allgäu direkt am Rande der Berge. Eine wahre Idylle, die wir jeden Tag neu genießen.

 

Vor vielen Jahren sind wir von Stuttgart ins Allgäu nach Nesselwang gezogen. Doch begonnen hat alles in Stuttgart im Jahre 2001, mit unserem ersten Kromfohrländer Bendix „Bendel“ vom Isarflimmern – ein ganz bezaubernder Rüde aus Niederbayern. Bald schon, nach nur knapp 1 ½ Jahren, kam „Cipollina vom Isarflimmern“ dazu, ebenso freundlich und hübsch wie unser Bendel. Mit Cipollina haben wir viele VDH-Ausstellung erfolgreich besucht und schon früh wurde an uns herangetragen, mit dieser großartigen Hündin zu züchten. So wurde sie unsere Stammhündin und mit ihr fiel im Jahr 2003 der
Startschuss für unsere Zuchtstätte „Zwinger vom Monte Cer Bellino“, damals noch unter dem RZV und im VDH/FCI eingetragen.

Bendel und Cipollina (Mitte) mit unserem C-Wurf und zwei lieben Besuchern aus dem B- und A-Wurf, Brioche (li) und Ameise (re).

Doch wie kam es zu diesem ungewöhnlichen Zwingernamen?
Zwingernamen haben meist etwas mit einer Gegend zu tun, die sich entweder in der Nähe des Wohnortes befindet oder dem Züchter etwas bedeutet, z.B. „vom Cronewaldstollen“, "vom Hamburger Elbstrand" oder es sind „Kunstnamen“ wie „vom Flawenjupé“ und wie unserer eben. Unser Zwingername ist in unserer Stuttgarter Zeit entstanden, als wir von unserem damaligen Haus aus genau auf den „Birkenkopf“ – ein mittelhoher, bewaldeter Hügel – geschaut haben.
Aber alles der Reihe nach.

 

Der Name sollte zunächst einmal etwas mit den Bergen zu tun haben. Wir lieben die Berge sehr, im Winter wie im Sommer, und haben unsere Urlaube gerne in den Bergen verbracht – in der Schweiz, in Zermatt und im Tessin und natürlich im Allgäu. Heute wohnen wir da, wo andere Urlaub machen.

Der Hopfensee, ganz in unserer Nähe

Dann sind wir durchaus auch dem Italienischen zugetan, nicht zuletzt schon wegen der guten Küche, die Italien (und gerade das Tessin) zu bieten hat. Deshalb sollte der Name ein bisschen italienisch klingen. Übrigens: das weltberühmte Matterhorn in Zermatt heißt auf Italienisch „Monte Cervino“.

Wir nähern uns langsam an.
Außerdem sollte der Name auch einen Bezug zu unserem damaligen Zuhause haben – Stuttgart, mit Blick auf den „Birkenkopf“. Eigentlich ist der Birkenkopf ein Trümmerberg (Scherbenhaufen) aus dem 2. Weltkrieg, aufgeschüttet aus den Trümmern der zerstörten Stadt. Heute ist er ein Aussichtshügel und wird umgangssprachlich von den Stuttgartern seit jeher nur „Monte Scherbelino“ genannt. Monte Scherbelino, Monte Cervino? Berge? Die Kombination war schnell gefunden und in einen wohlklingenden Zwingernamen umgesetzt.

So heißt unsere Zuchtstätte seit nunmehr 16 Jahren „Monte Cer Bellino“ und spricht sich ein „bissele“ Schwäbisch und ein „pocco“ Italienisch:
Monte Tscher Bellino. Und sie bringt hoffentlich für lange Zeit viele
schöne Bellino’s und Bellina’s hervor.

Die D-Bellinos

Nun sind wir hier im Allgäu ansässig geworden und finden, dass der Zwinger-name immer noch sehr gut passt – immerhin kommt ein „Monte“ darin vor.

Die ersten 4 Würfe hat uns unsere Stammhündin Cipollina geschenkt – sie haben das Licht der Welt in Stuttgart erblickt. Aus ihrem letzten Wurf, dem D-Wurf, haben wir die Hündin „DaTii“ behalten. Dann kam eine lange Zuchtpause, etwa zeitgleich mit dem Umzug ins Allgäu. Rückzug aus allem Züchterischen, Austritt aus dem Verein RZV – die Luft war raus. Zu viele Unstimmigkeiten im RZV, zu viel Stress, zu viele negative Emotionen. Mit „DaTii“ haben wir nicht gezüchtet, es hat einfach nicht gepasst.

Erst 2015, nach dem Tod von unserem Bendel, öffnete sich mein Herz erneut für die Zucht – mit unserer neuen Hündin Craxel vom Flawenjupé (Projekt-kromfohrländer F2-Generation). Sie ist für uns ein großes Glück (Danke noch-mal, liebe Birgit, dass wir sie haben durften), eine ganz freundliche, fröhliche und völlig unkomplizierte Hündin. Mit ihr züchten wir nun im Einkreuzprojekt bei ProKromfohrländer e. V. wieder kleine Bellinos und Bellinas.

DaTii unnd Craxel

Hier, in diesem engagierten Zucht-verein, habe ich meine neue Züchter-heimat gefunden, bin wieder hoch motiviert, was nicht zuletzt auch an der feinen Craxel liegt. Übrigens: Wenn dieser Artikel im KromiReport 2/2019 erscheint, wird Craxel gerade ihren 2. Wurf, den F-Wurf vom Monte Cer Bellino (F3) aufziehen. Aber zuerst noch ein paar Worte zum Wurf davor, dem E-Wurf. Schon früh war klar: wir möchten aus diesem Wurf eine Hündin für die Weiterzucht im Einkreuzprojekt behalten. Unsere alte Cipollina war zu dieser Zeit über 15 Jahre alt, taub und nahezu blind. Wir wussten, dass wir sie nicht mehr lange haben werden. Sie hat die Welpen als Oma noch ein paar Wochen miterleben dürfen, dann mussten wir sie gehen lassen.

 

Unsere Craxel ist eine überaus instinktsichere Hündin; wir waren begeistert, wie liebevoll und souverän sie ihren ersten Wurf großgezogen hat. Lange konnten wir uns nicht entscheiden, welche der beiden vielversprechenden Hündinnen bei uns bleiben soll. Geblieben ist dann das „Edelweiß vom Monte Cer Bellino“, eine hünsche, typvolle Hündin – nicht ganz einfach, aber sehr liebenswert.

Craxel mit ihren E-Bellinos.
Das Edelweiß
So sind es nun wieder drei: DaTii, Craxel und Edelweiß.
Craxel hilft im Büro

Auf welchem hohen Niveau Züchter bei Pro-Kromfohrländer ihre Würfe aufziehen (selbst-verständlich nach VDH/FCIStandard) dürfte hinlänglich bekannt sein. Schon die sorgfältige Auswahl des passenden Deckrüden gleicht einer wissenschaftlichen Analyse, denn hier werden nicht nur die Zuchtzulassung, der Verwandtschaftsgrad, detaillierter Gesundheits-Check etc. geprüft, sondern vor allem auch das DNA-Profil beider Eltern genauestens unter die Lupe genommen. Auch wir scheuen keine Kosten und Mühen, unseren Welpen den besten Start in ein langes, gutes und gesundes Leben zu sichern. Das fängt schon lange vor der Belegung der Hündin mit ersten Interessentengesprächen an. Dabei geht es mir vor allem um eine umfassende Beratung zu den Eigen-heiten der Rasse und natürlich zu unserem Einkreuzprojekt. Und dass eben diese frühzeitige Beratung so wichtig ist, zeigt die Tatsache, dass bei diesen Gesprächen nicht wenige feststellen, dass ein Kromfohrländer nicht in ihre Lebensumstände passt. Kromfohrländer sind eben ein bisschen speziell ...

Fidibus entdeckt die Welt

Erst, wenn die Welpen etwa 4 Wochen alt sind entscheiden wir, wo unsere Welpen hingehen. Wir betreuen und beobachten unsere Welpen rund um die Uhr und hoffen, dass wir für jeden neuen Besitzer den richtigen Wunschhund auswählen – es soll ja eine „Liebes“Beziehung auf Lebzeiten sein. Ab der fünften Woche dürfen dann auch gerne Besucher die Welpen knuddeln. Wenn es irgendwie geht, verbringen die Welpen den ganzen Tag in unserem Garten, zusammen mit der Mama und den Tanten und uns natürlich. Es ist tatsächlich so, dass wir für viele Wochen geradezu kaserniert sind. Keiner will die Welpen auch nur für eine Stunde ohne Aufsicht lassen. Mit etwa 9 bis 10 Wochen verlassen die Welpen dann ihre Kinderstube und ziehen mit ihren neuen Leuten hinaus in die große weite Welt.

Craxel holt viel Schlaf nach

Das Verabschieden geschieht für uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Auf der einen Seite ist uns jeder Welpe sehr ans Herz gewachsen. Auf der anderen Seite sind alle total erschöpft, ein-schließlich der Mama Craxel, und jeder freut sich, dass es nun im Alltag wieder „normal“ läuft. Eine umfangreiche Welpen-Infomappe, die jeder neue Welpenbesitzer von uns erhält, hilft mit zahlreichen Tipps und wertvollen Ratschlägen über die ersten Wochen und Monate sicher hinweg. Darüber hinaus sind wir ein ganzes Hundeleben lang für unsere „Kinder“ da, helfen mit Rat und Tat, so gut wir können. Und wenn es das Schicksal einmal schlimm mit einem meint, dann kommt „unser“ Kromi immer zu uns zurück, bevor er irgendwo abgegeben wird. Das ist unsere oberste Maxime als verantwortungsvolle Züchter.

Letzte Aktualisierung:

17.04.24 Aktuelles

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© Angela C. Böhrensen