Das Einkreuzprogramm

Wozu ein Einkreuzprogramm bei den Kromfohrländern?

Das Ziel eines Einkreuzprojektes ist, die genetische Vielfalt, die in der geschlossenen Population einer Rasse stark eingeschränkt ist, wieder zu erhöhen. Der Pool der Zuchttiere bei den Kromfohrländern ist vergleichsweise klein und hat sich zudem aus lediglich drei Gründertieren entwickelt. Durch die jahrzehntelange Zucht nach Standard und mit geschlossenem Zuchtbuch, ist der Inzuchtkoeffizient bei den Kromfohrländern inzwischen exorbitant hoch, was  sich unweigerlich negativ auf die Gesundheit der Tiere auswirkt. Denn eine andauernde Fortpflanzung, also Verpaarung, naher Verwandter führt immer zum Verlust genetischer Fitness, was zu einer Abnahme von Fruchtbarkeit, Lebensvitalität, Lebensdauer und allgemeiner Gesundheit führt.

Um den Kromfohrländer wieder auf „gesündere Beine“ zu stellen, führt ProKromfohrländer e.V. unter fachkundiger Begleitung ein streng kontrolliertes Einkreuzprogramm durch. Mit dieser Maßnahme soll der Kromfohrländer wieder genetische Vielfalt erlangen, Krankheiten reduziert und der genetische Stress (der durch die Inzucht entsteht) verringert werden, ohne die guten Eigenschaften und den Typus zu verlieren.

Grundbedingung für dieses Einkreuzprogramm war, dass nur Hunde einer bestimmten, klar definierten Rasse zum Einsatz kommen sollen. Denn nur dadurch hat man in hohem Maße Kenntnis über die gesundheitliche Situation innerhalb eben dieser Rasse sowie einzelner Linien. Mischlinge z. B. können epigenetischen Einflüssen ausgesetzt sein, die schwer kalkulierbar sind, bei einer Einkreuzung aber unumkehrbar in die Rasse eingebracht werden.

Bei der Suche nach einer geeigneten Fremdrasse zum Einkreuzen lag der große Schwerpunkt auf Gesundheit, Langlebigkeit und einem ausgeglichenen Wesen. Größe, Körperbau und Proportionen sollten ähnlich sein, wobei sich das äußere Erscheinungsbild züchterisch relativ leicht beeinflussen lässt, daher liegt hier nicht das Hauptaugenmerk.

 

Man wurde schnell fündig. Der dänisch-schwedische Hofhund „Dansk-Svensk Gårdshund“, liebevoll auch Dansky genannt, bringt all diese Eigenschaften mit sich. Er ist ein kleiner, robuster und ebenfalls gescheckter Hofhund mit hoher Lebenserwartung. Er wird mehr auf Gebrauchsfähigkeit, Sportlichkeit und Unkompliziertheit als auf Schönheit gezüchtet. Das hat dazu beigetragen, dass bisher wenig gesundheitliche Probleme in dieser Rasse auftreten.

Dansk-Svensk Gårdshund

Der Dansk-Svensk Gårdshund ist als junge Landrasse mit einer großen Genvarianz ausgestattet, denn es sind zahlreiche Gründertiere in die Population eingegangen. Die genetische Vielfalt liegt bei ihm ähnlich wie bei Mischlingen in einem Bereich von teilweise deutlich über 40%. Anders als bei Mischlingen liegen jedoch beim Dansky umfangreiche Gesundheits- und Stammbaumdaten vor. Somit besteht ein hoher Kenntnisstand über die allgemeine Gesundheitslage dieser Rasse.

 

Ein weiterer entscheidender Pluspunkt ist das Wesen des Dansky. Er gehört nicht zur Gruppe der Terrier, sondern ist den Pinschern zugeordnet. Im Wesen ausgeglichen gilt er als sehr freundlich gegenüber Hunden, Kindern und Menschen im Allgemeinen. So trägt er dazu bei, dass der häufig nervöse und sensible Kromfohrländer mehr an Stabilität und Sicherheit gewinnt.

 

Mit seiner kurz-glatten Haarvariante, die beim Kromfohrländer ebenfalls vorkommt, wird nichts Neues in die Rasse eingebracht. Da sich die raue Kromi-Haarqualität gegenüber dem Glatthaar dominant verhält, sind bei der Einkreuzung eines Danskys mit einem reinerbig rauen Kromfohrländer alle Nachkommen ebenfalls rauhaarig, also bärtig mit rauer Felltextur. 

 

Kromfohrländer und Dansk-Svensk Gårdshund

Mehr Informationen, vertiefende Betrachtungen, Diagramme und Erklärungen zum Einkreuzprogramm gibt es auf der Website von ProKromfohrländer e.V.

https://www.pro-kromfohrlaender-zucht.de/einkreuzprojekt/

Sehr interessant auch die Auszüge auf dem Buch von 

Frau Dr. Irene Sommerfeld-Stur, 

die unser Projekt beratend begleitet.

Genetische Varianz - Einkreuzen beim Kromfohrländer

Letzte Aktualisierung:

17.11.2025 Kipferl Körung in Elferhausen 2025 und Das Einkreuzprogramm

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© Angela C. Böhrensen